Zum Hauptinhalt springen

Q10-Präparate können die Spermienqualität und den Testosteronspiegel verbessern

Q10-Präparate können die Spermienqualität und den Testosteronspiegel verbessernEine eingeschränkte Spermienqualität ist in etwa der Hälfte aller Fälle unfreiwilliger Kinderlosigkeit die zugrunde liegende Ursache. Ernährung und Lebensstil gelten als wesentliche Mitfaktoren. Laut einer Metaanalyse, die in Frontiers in Pharmacology veröffentlicht wurde, kann eine Supplementierung mit Q10 die Spermienzahl, die Beweglichkeit der Spermien und den Testosteronspiegel erhöhen. Die Autoren beschreiben zudem, wie Q10 den zellulären Energiestoffwechsel unterstützt und als wichtiges Antioxidans wirkt, das Spermienzellen und andere Zellen vor Schäden durch freie Radikale und oxidativen Stress schützt.

In den letzten Jahrzehnten ist die männliche Spermienqualität dramatisch gesunken. Mögliche Ursachen reichen von ungesunder Ernährung und Stress bis hin zu verschiedenen Umweltfaktoren. Eine verminderte Spermienqualität kann entweder durch eine niedrige Spermienzahl oder eine beeinträchtigte Beweglichkeit entstehen, wodurch nur wenige Spermien die Eizelle erreichen. Auch niedrige Spiegel des männlichen Sexualhormons Testosteron sowie andere hormonelle Ungleichgewichte spielen eine entscheidende Rolle.
Darüber hinaus sind Spermien besonders anfällig für oxidativen Stress durch freie Radikale. Diese entstehen im Rahmen normaler Stoffwechselprozesse, sollten jedoch im Gleichgewicht mit der körpereigenen antioxidativen Abwehr bleiben. Stress, Rauchen, übermäßiger Alkoholkonsum, Umweltgifte, elektromagnetische Strahlung und Alterung erhöhen die Bildung freier Radikale. Ein Überschuss führt zu Zell- und Gewebeschädigungen, einschließlich DNA-Schäden in Spermien (DNA-Fragmentierung). Diese können verhindern, dass sich eine befruchtete Eizelle normal entwickelt, was zu einer frühen Abstoßung des Embryos führt.
Die Studienlage deutet darauf hin, dass oxidativer Stress maßgeblich zur sinkenden männlichen Fruchtbarkeit beiträgt. Frühere Untersuchungen zur Wirkung von Antioxidantien wie Q10 lieferten jedoch gemischte Ergebnisse. Ziel der neuen Metaanalyse war es daher, den Einfluss von Q10 auf Spermienqualität (Spermiendichte, Gesamtzahl, Volumen, Morphologie und Beweglichkeit) sowie auf Testosteron und Hormone wie FSH und LH zu prüfen. Bekannt ist, dass Männer mit eingeschränkter Hodenfunktion oft niedrige FSH- und erhöhte LH-Spiegel aufweisen. Zusätzlich wurde der Spiegel von Inhibin B, einem Protein der Hormonproduktion, gemessen.

Q10-Präparate verbessern Spermienqualität und Hormonhaushalt

Die Forscher durchsuchten 2.144 Studien in Datenbanken wie Cochrane, EMBASE, PubMed/Medline, Scopus und Web of Science und wählten acht geeignete Studien mit insgesamt 877 Männern im Alter von 18 bis 50 Jahren aus. Davon erhielten 462 Männer Q10-Präparate und 415 Männer ein Placebo. In den Studien nahmen die Männer über drei bis sechs Monate hinweg täglich 50–200 mg Q10 ein.
Die Metaanalyse ergab, dass die Q10-Supplementierung signifikant:

  • die Gesamtzahl der Spermien erhöhte
  • die Beweglichkeit der Spermien verbesserte
  • die Bildung normal geformter Spermien steigerte
  • den Testosteronspiegel anhob
  • die Inhibin-B-Spiegel erhöhte

Die Forscher schließen daraus, dass Q10-Supplementierung eine relevante Maßnahme zur Verbesserung der männlichen Fruchtbarkeit darstellen kann.

Was ist Q10 und wie wirkt es optimal?

Q10 ist ein Coenzym, das im Energiestoffwechsel der Zellen unverzichtbar ist. Zudem wirkt es als starkes Antioxidans, das Zellen vor oxidativem Stress schützt – insbesondere die energieproduzierenden Mitochondrien und die DNA.
Über die Nahrung werden nur geringe Mengen Q10 aufgenommen. Der Körper produziert den größten Teil selbst, jedoch nimmt die endogene Synthese ab dem 20. Lebensjahr schrittweise ab. Bestimmte mitochondriale Erkrankungen und die Einnahme von Statinen (cholesterinsenkende Medikamente) können die körpereigene Produktion zusätzlich hemmen.
Q10 wechselt zwischen zwei Formen: Ubichinon (energieproduzierend) und Ubichinol (antioxidativ). Für diesen Wechsel ist ein selenabhängiges Enzym erforderlich, das es Q10 ermöglicht, je nach Bedarf zwischen den Formen zu wechseln. Ein Selenmangel – in unseren Regionen aufgrund selenarmer Böden weit verbreitet – kann diesen Prozess einschränken.
Bei der Auswahl eines Q10-Präparats ist es ratsam, auf pharmazeutische Qualität und eine belegte hohe Bioverfügbarkeit zu achten.

Quellen:

Tunmise M. Akhigbe et al. Does coenzyme Q10 improve semen quality and circulating testosterone level? A systematic review and meta-analysis of randomized controlled trials. Frontiers in Pharmacology, Januar 2025

Salas-Huetos A. et al. The Effect of Nutrients and Dietary Supplements on Sperm Quality Parameters: A Systematic Review and Meta-analysis of Randomized Clinical Trials. Advances in Nutrition, 2018


Nach weiteren Informationen suchen...



  • Erstellt am .