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Die schützende Wirkung von Q10 gegen neurologische Erkrankungen

Die schützende Wirkung von Q10 gegen neurologische ErkrankungenNeurologische Erkrankungen wie Alzheimer, Demenz, Depressionen, Parkinson, Schlaganfall, Migräne und Fibromyalgie sind relativ häufig. Diese Erkrankungen sind die Folge von Ungleichgewichten im Nervensystem und verlaufen oft schleichend. In einem neuen Übersichtsartikel, der in Frontiers in Neuroscience veröffentlicht wurde, haben Forscher die Rolle von Q10 bei den verschiedenen neurologischen Störungen untersucht. Der Grund dafür ist, dass Q10 wichtig für den zellulären Energieumsatz ist und als Antioxidans dient, das das Kreislaufsystem und die Nervenzellen vor oxidativen Schäden schützt. Mit zunehmendem Alter nimmt die körpereigene Q10-Synthese ab, und auch bestimmte Krankheiten und Medikamente beeinträchtigen die Q10-Synthese des Körpers.

Man geht davon aus, dass weltweit etwa eine Milliarde Menschen an neurologischen Erkrankungen leiden, und das Problem nimmt in alarmierendem Maße zu, vor allem, weil die Zahl der älteren Menschen zunimmt. Darüber hinaus können ein ungesunder Lebensstil, genetische Faktoren, Infektionen, Vergiftungen und körperliche Verletzungen das Risiko erhöhen. Neurologische Erkrankungen werden durch Ungleichgewichte im Nervensystem verursacht, wobei biologische, strukturelle oder elektrische Anomalien auftreten können. Neurologische Erkrankungen können mit den folgenden körperlichen Symptomen einhergehen:

  • Müdigkeit
  • Beeinträchtigung der kognitiven Leistungsfähigkeit
  • Muskelschwäche
  • Verlust der Kontrolle über den gesamten Körper oder Teile davon
  • Störungen der Sinneswahrnehmung
  • Schmerzen
  • Schlaganfall
  • Lähmung

Ungleichgewichte im zellulären Energiestoffwechsel, chronische Entzündungen und oxidativer Stress scheinen den meisten neurologischen Störungen zugrunde zu liegen. Von oxidativem Stress spricht man, wenn die schützenden Antioxidantien durch freie Radikale, die Zellen und Gewebe angreifen können, in der Überzahl sind. Unser Gehirn enthält viel Cholesterin und mehrfach ungesättigte Fettsäuren und ist daher besonders anfällig für Angriffe freier Radikale. Auch unser Energiestoffwechsel ist ein vergleichsweise umfangreicher Prozess, bei dem viele freie Radikale entstehen. Die Belastung durch freie Radikale und das Risiko von oxidativem Stress werden auch durch Alterung, verschiedene Arten von Medikamenten, Vergiftungen, Rauchen und Stress erhöht.
In ihrem Übersichtsartikel befassen sich die Autoren mit Q10 und dessen Einfluss auf den zellulären Energiestoffwechsel, der in den Mitochondrien abläuft. Q10 ist auch ein einzigartiges Antioxidans, das die Zellen und ihre Mitochondrien vor oxidativem Stress schützt. Die körpereigene Q10-Synthese nimmt jedoch mit dem Alter ab und wird auch durch cholesterinsenkende Medikamente (Statine) negativ beeinflusst.
Die Forscher untersuchen die Rolle von Q10 im Zusammenhang mit den folgenden neurologischen Störungen.

Alzheimer-Krankheit und Demenz

Die Alzheimer-Krankheit ist die Hauptursache für Demenz. Im Zuge des Krankheitsverlaufs lagern sich verschiedene Proteine im Gehirn ab. Sie werden als Beta-Amyloid-Plaques bezeichnet. Oxidativer Stress und mitochondriale Dysfunktion sind ebenfalls dafür bekannt, dass sich Beta-Amyloid-Plaques ansammeln. Oxidativer Stress aktiviert auch die Gliazellen (Neuroglia) und die Apoptose (programmierte Selbstzerstörung von Zellen), was zu einem Verlust des Gedächtnisses und anderer Fähigkeiten führt. Studien haben gezeigt, dass eine Supplementierung mit Q10 allein oder in Kombination mit anderen Antioxidantien oxidativem Stress, chronischen Entzündungen und dem Zelltod entgegenwirken kann, was für Gedächtnis und Lernen wichtig ist.

Depression und bipolare Störung

Depressionen sind durch einen Mangel an dem Neurotransmitter Serotonin gekennzeichnet. Niedrige Serotoninspiegel können auf einen gestörten Stoffwechsel von Tryptophan, einer Vorstufe, zurückzuführen sein. Depressionen werden auch mit einer mitochondrialen Dysfunktion, oxidativem Stress und chronischen Entzündungen im Gehirn in Verbindung gebracht. Bipolare Depressionen sind typischerweise mit dem Alterungsprozess verbunden. Depressive Phasen überlagern oft manische Phasen. Es wurde festgestellt, dass der Q10-Spiegel im Blut von Patienten mit bipolarer Störung niedriger ist als bei gesunden Menschen. Die Wissenschaftler erwähnen mehrere Studien, in denen die tägliche Einnahme von Q10 (200-500 mg) bei Patienten mit bipolarer Störung getestet wurde. Dies scheint die depressiven Symptome zu lindern, höchstwahrscheinlich, weil Q10 eine Schlüsselrolle im zellulären Energieumsatz spielt und auch als Antioxidans dient und die Werte verschiedener Entzündungsmarker wie IL-1β, IL-2, IL-6 und TNF-α senkt.

Die Parkinson-Krankheit

Die Parkinson-Krankheit wird durch einen Mangel an Dopamin verursacht, einem Neurotransmitter, den das Gehirn zur Steuerung unserer Bewegungen verwendet. Zu den typischen Symptomen gehören unkontrollierbares Zittern und steife Muskeln, langsame Bewegungen, Gleichgewichtsstörungen, Müdigkeit und Verlust der Mimik. Mit dem Fortschreiten der Parkinson-Krankheit kommt es zu einer zunehmenden Schädigung der Mitochondrien, zu oxidativem Stress, zur Aktivierung der Mikroglia, zu Entzündungen und zur Anhäufung von schädlichen Proteinen. Es ist von entscheidender Bedeutung, die Krankheit rechtzeitig zu diagnostizieren und zu behandeln. Es wurde beobachtet, dass der Q10-Spiegel im Blut von Patienten mit Parkinson-Krankheit niedrig ist. Studien zeigen, dass eine relativ hoch dosierte Supplementierung mit Q10 (300 - 1.200 mg täglich) das Fortschreiten der Krankheit verlangsamen kann. Dies liegt daran, dass Q10 oxidativem Stress, Mikrogliaaktivierung, Neuroinflammation, mitochondrialer Zerstörung und Proteinanhäufung entgegenwirkt.

Schlaganfall

Der akute ischämische Schlaganfall, die häufigste Form des Schlaganfalls, entsteht durch eine lokale Thrombose oder Atherosklerose, die den Blutfluss im umliegenden Gewebe blockiert. Der Schlaganfall ist die dritthäufigste Todesursache, und es besteht ein Bedarf an besseren Strategien zur Prävention und Behandlung.
Der Schlaganfall steht im Zusammenhang mit oxidativem Stress und chronischen Entzündungen, die die Voraussetzungen für Atherosklerose schaffen. Ein Schlaganfall ist auch mit exzitotoxischen Mechanismen (bei denen zu viel des Neurotransmitters Glutamat freigesetzt wird) sowie Apoptose und Nekrose (Gewebetod) verbunden. Q10 kann vor einem ischämischen Schlaganfall schützen, indem es die oben genannten Mechanismen hemmt. In einer placebokontrollierten Studie, in der Patienten mit akutem Schlaganfall täglich 300 mg Q10 erhielten, schnitten diejenigen, die die Q10-Ergänzung erhielten, im kognitiven Test des Mini-Mental-State Examination (MMSE) und im Schlaganfalltest NIHSS (National Institute of Health Stroke Scale) deutlich besser ab.

Q10 und andere neurologische Störungen

In dem Artikel wird auch erwähnt, dass ein Q10-Mangel an der Entstehung von epileptischen Anfällen, Sklerose und selteneren Krankheiten wie LHON (Leber Hereditäre Optikusneuropathie), ARCA2 (Autosomal Rezessive Zerebellare Ataxie 2) und SCAR9 (Autosomal Rezessive Spinocerebellare Ataxie 9) beteiligt sein kann. In diesen Fällen hat sich eine Q10-Supplementierung nicht als besonders wirksam erwiesen, und es sind weitere Untersuchungen erforderlich.

  • Der Körper hat Schwierigkeiten, Q10 zu absorbieren. Es ist daher wichtig, ein Produkt mit dokumentierter Bioverfügbarkeit zu wählen.
  • Viele neurologische Erkrankungen erfordern die Einnahme von wesentlich höheren Q10-Dosierungen
  • Der Mensch kann nur etwa 100 mg Q10 auf einmal aufnehmen. Bei einer Supplementierung mit hohen Dosen kann es daher sinnvoll sein, mehrere kleinere Dosen über den Tag verteilt einzunehmen

Q10 und Migräne

Migräne kann oft durch eine mitochondriale Dysfunktion und einen Mangel an Q10 verursacht werden. Eine Supplementierung mit Q10 (150-300 mg pro Tag) kann mehreren Studien zufolge dazu beitragen, Migränesymptome zu lindern (auf den Link klicken)

»Können Präparate mit Q10 einer Migräne vorbeugen«

Quellen:

Shokufeh Bagheri et al. Neuroprotektive Wirkungen von Coenzym Q10 bei neurologischen Erkrankungen: ein Übersichtsartikel. Frontiers in Neuroscience. 2023

Stephanie Carter. CoQ10 nimmt die Ursache von Migränekopfschmerzen ins Visier. Life Extension Magazine 2019

Cordero MD, el al. Kann CoenzymeQ10 die klinischen und molekularen Parameter bei Fibromyalgie verbessern? Antioxid & Redox Signal 2013. E-pub ahead of print.


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