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Vitamin D senkt das Risiko von durch Arsenbelastung verursachten Hautkrebs

Vitamin D senkt das Risiko von durch Arsenbelastung verursachten HautkrebsMillionen von Menschen auf der ganzen Welt trinken regelmäßig mit Arsen verunreinigtes Wasser. Arsen ist ein Gift, das bekanntermaßen verschiedene Krebsarten, darunter auch Hautkrebs, verursachen kann. Einer neuen Studie zufolge, die im American Journal of Cancer Research veröffentlicht wurde, kann die aktive Form von Vitamin D, Calcitriol, bei einem speziellen Typ von Hautzellen das Auftreten von durch Arsen verursachtem Hautkrebs verhindern. Calcitriol scheint auch in der Lage zu sein, andere Arten von Krebs zu verhindern, die durch Arsen verursacht werden.

Rund 140 Millionen Menschen in 50 verschiedenen Ländern sind über ihr Trinkwasser regelmäßig Arsen ausgesetzt, und ihre Arsenbelastung liegt über dem von der WHO festgelegten Grenzwert von 10 µg/L. Da es für den Körper schwierig ist, Arsen abzubauen und auszuscheiden, führt diese ständige Belastung zu einer Arsenanreicherung im Körper und kann Hautkrebs verursachen.
Es gibt nicht viele Daten darüber, wie der Krebsmechanismus von Arsen kontrolliert werden kann. Außerdem fehlten bisher Methoden zur Vorbeugung und Behandlung von durch Arsen ausgelöstem Hautkrebs. Doch Wissenschaftler des Shibaura Institute of Technology (SIT) und der Nagoya Universität in Japan haben die Wirkung von Vitamin D untersucht und sind der Lösung einen Schritt nähergekommen.

Aktives Vitamin D reguliert Gene und Proteine, die an der Krebsentwicklung beteiligt sind

Die Art von Vitamin D, die wir in unserer Haut als Reaktion auf Sonneneinstrahlung synthetisieren, ist inaktiv. In einem zweistufigen Prozess wird es in die aktive Form umgewandelt, die als Calcitriol (1,25-Dihydroxcholecalciferol) bekannt ist. Calcitriol ist die Form von Vitamin D, die sich an die Vitamin-D-Rezeptoren unserer Zellen (VDR) bindet und dadurch die Regulierung von etwa 10 Prozent unserer Gene ermöglicht. Dies ist wichtig für unsere Immunabwehr und für eine Reihe anderer Funktionen.
Anhand von In-vitro-Studien (Laborstudien) konnten Wissenschaftler nun nachweisen, dass Calcitriol in einer bestimmten Art von Hautzellen, den Keratinozyten, dem durch Arsen ausgelösten Hautkrebs entgegenwirkt. Diese Hautzellen befinden sich hauptsächlich in der Epidermis. Auch bestimmte Signalmoleküle, sogenannte Kinase-Proteine, die verschiedene biologische Prozesse regulieren, stehen in Zusammenhang mit der Entwicklung von Krebszellen und Tumoren. Die neue Studie an menschlichen Keratinozyten ergab, dass Calcitriol die Aktivierung dieser Kinaseproteine, die an der Entstehung von Hautkrebs beteiligt sind, herunterreguliert.
Um die Wechselwirkung zwischen Calcitriol und Arsen besser zu verstehen, haben die Forscher die Arsenkonzentration in den Keratinozyten gemessen. Sie stellten fest, dass die Arsenkonzentration bei der Behandlung der Keratinozyten mit Calcitriol stark abnahm. Sie entdeckten auch, dass Calcitriol die Aktivierung bestimmter Gene (AQP/, 9 und 10) drosselte, die normalerweise durch Arsen aktiviert werden.
Anschließend untersuchten die Wissenschaftler, ob Calcitriol der durch Arsen ausgelösten Krebsentwicklung in anderen Zellen als den Keratinozyten entgegenwirken kann. Zu diesem Zweck verwendeten sie epitheliale Lungengewebezellen. Die Studie zeigte auch, dass Calcitriol die Krebsentwicklung um 20 bis 70 Prozent reduziert. Mit anderen Worten: Die Fähigkeit von Calcitriol, arsenbedingten Krebserkrankungen entgegenzuwirken, ist nicht auf Hautkrebs beschränkt.

Vitamin D ist wichtig für die langfristige Prävention und Behandlung

Den Wissenschaftlern zufolge tragen Umweltgifte zur Entstehung von Krebs und anderen Krankheiten bei. Dennoch kann es Jahre oder Jahrzehnte dauern, bis eine Person infolge des Konsums von arsenhaltigem Wasser an Krebs erkrankt. Sie gehen daher davon aus, dass Calcitriol zur Vorbeugung und Behandlung von Arsenvergiftungen und Krebs beitragen kann. Für Menschen in Gebieten mit arsenverseuchtem Wasser wäre es sinnvoll, Vitamin-D-Präparate einzunehmen, um ihr Risiko, 5-10 Jahre später an Krebs zu erkranken, zu senken.
Die Fähigkeit von Vitamin D, verschiedenen Krebsarten vorzubeugen, ist eine gute Nachricht für die Millionen von Menschen weltweit, die nicht vermeiden können, über ihr Trinkwasser Arsen ausgesetzt zu sein. Wenn sie sich für die Einnahme eines Vitamin-D-Präparats entscheiden, müssen sie darauf achten, dass ihr Blutspiegel des Nährstoffs optimiert wird. Wenn die Hauptquelle für Vitamin D die Sonneneinstrahlung ist, muss berücksichtigt werden, dass die Sonne in einigen Teilen der Welt während der Wintermonate nicht ausreichend stark ist. Außerdem gibt es verschiedene einschränkende Faktoren, die den Vitamin-D-Status beeinträchtigen können, wie z. B. zu viel Zeit in geschlossenen Räumen zu verbringen, dunkle Haut zu haben, übergewichtig oder alt zu sein.

Der Körper braucht Magnesium zur Aktivierung und Verwertung von Vitamin D

Damit der Körper inaktives Vitamin D in aktives Vitamin D umwandeln kann, benötigt er Magnesium zur Unterstützung verschiedener magnesiumabhängiger Enzyme. Wenn Sie also Vitamin D aus der Sonne, aus der Ernährung oder aus Nahrungsergänzungsmitteln richtig nutzen wollen, müssen Sie auch genügend Magnesium zu sich nehmen. Lesen Sie mehr:

»Magnesium optimiert den Gehalt und die Wirkung von Vitamin D«

Quellen:

Ichiro Yajima, Akira Tazaki, Nobutaka Ohgami, Masashi Kato. Calcitriol inhibits arsenic-promoted tumorigenesis through regulation of arsenic-uptake in a human keratinocyte cell line.American Journal of Cancer Research, 2022

Shibaura Institute of Technology. Activated vitamin D3 treatment may reduce the risk of arsenic-mediated skin cancer. ScienceDaily 15. Dezember 2022

Anne Marie Uwitonze, Mohammed S Razzaque. Role of magnesium in Vitamin D Activation and Function. The Journal of the American Osteopathic Association. 2018

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