Die Wissenschaft übersieht, dass Sonne und Vitamin D kräftigend wirken

Die Wissenschaft übersieht, dass Sonne und Vitamin D kräftigend wirkenWir werden häufig vor dem Aufenthalt in der Sonne in Zusammenhang mit Hautkrebs gewarnt. Jedoch ist es wichtig, dass wir ausreichend Vitamin D über den Kontakt der Sonnenstrahlen mit unserer Haut erhalten - solange wir einen Sonnenbrand vermeiden. Vitamin D beugt vielen Krankheiten vor und heilt diese. Daher liegt es wohl nicht allein an der mediterranen Ernährung, sondern auch an dem vermehrten Aufenthalt in der Sonne und somit höheren Vitamin D-Spiegeln, dass Menschen in Südeuropa kardiovaskuläre Krankheiten und andere Leiden umgehen.

Es ist eine gute Idee, die Haut an die Frühlingssonne zu gewöhnen und schrittweise eine gebräunte Haut zu erlangen, ohne sich dabei zu verbrennen. (Nur) im Sommer steht die Sonne hoch genug, dass wir Menschen Vitamin D aus Cholesterin in unserer Haut synthetisieren. Trotz allem verbringen viele Menschen die meiste Zeit ihres Tages in Innenräumen oder cremen sich mit Sonnencreme ein, welche die Vitamin D-Synthese blockieren kann. Viele Kindergärten haben beispielsweise eine Regelung, dass die Kinder morgens mit Sonnencreme eingecremt werden müssen. Das Ergebnis der weitverbreiteten Nutzung dieser Cremes ist, dass ein Teil der Bevölkerung im Sommer bleich bleibt, ein sichtbarer Beweis dafür, dass kein Vitamin D produziert wird. Der Mangel dieses Nährstoffes kann sowohl kurz- als auch langfristige Folgen haben.

Die vielen Funktionen von Vitamin D

Vitamin D ist eine hormonähnliche Substanz, die sehr wichtig für Knochen, Zähne, Immunsystem, kardiovaskuläre Gesundheit, Blutdruck, Energie, Stimmung, entzündungshemmende Reaktionen, Anti-Ageing, und die Prävention von Diabetes, Krebs und kardiovaskulären Erkrankungen ist. Da sämtliche Zellen des menschlichen Körpers mit Vitamin D-Rezeptoren ausgestattet sind, kann sich ein Vitamin D-Mangel in vielen unterschiedlichen Weisen auf uns auswirken.

Vitamin D-Synthese ist von Evolution, Kultur und Breitengrad abhängig

Es wird angenommen, dass sich unsere afrikanischen Vorfahren evolutionsbedingt an eine Synthetisierung von etwa 500 Mikrogramm Vitamin D durch den Aufenthalt in Sonnenlicht angepasst haben. Diese Menge ist ca. 100 Mal größer als unser aktueller Referenzwert für die tägliche Einnahme (NRV - Nutritional Reference Value) von 5 Mikrogramm für Erwachsene. Als kleiner Vergleich: eine halbe Stunde Sonnenbaden mit nacktem Körper produziert ca. 250-625 Mikrogramm Vitamin D. Eine Person, die leichte Sommerkleidung trägt, produziert ungefähr 30 Mikrogramm Vitamin D in ca. 10-15 Minuten im direkten Sonnenlicht.

Damit unsere Haut Vitamin D synthetisieren kann, muss die Sonne hoch genug am Himmel stehen. Deshalb ist es widersprüchlich, wenn uns die Gesundheitsbehörden anraten, dem Sonnenlicht fern zu bleiben und uns über die Mittagszeit zu bedecken.

Zwar können wir zu viel Sonne bekommen, jedoch können wir nicht zu viel Vitamin D produzieren, da sich die Vitamin D Synthese selbst reguliert. Wenn sich eine Person leicht verbrennt, so sollte sie sich ungeschützt nicht länger als 20-30 Minuten in der Sonne aufhalten und anschließend (umweltfreundliche) Sonnencreme verwenden.

Vitamin D-Synthese an einem sonnigen Sommertag

Arbeit und Aktivitäten in Innenräumen: 0 Mikrogramm
Frauen (verschleiert, aber mit bloßen Händen): 2 Mikrogramm
Mittagspause (draußen): 45 Mikrogramm
Zweistündiger Aufenthalt im Freien: 250 Mikrogramm
Zweistündiger Aufenthalt im Freien (in Badehose): 500 Mikrogramm
Die aufgeführten Zahlen sind lediglich Richtwerte und können je nach Alter, Hauttyp, Tageszeit etc. variieren.

Wie viel Vitamin D brauchen wir eigentlich?

Eine normale Ernährung versorgt uns mit weniger als 5 Mikrogramm Vitamin D pro Tag. Diese Dosis liegt weit unter dem Wert, den wir an einem sonnigen Sommertag synthetisieren können. Führende Wissenschaftler kritisieren den geringen Nährstoffbezugswert und empfehlen gar 100 Mikrogramm täglich (inklusive der körpereigenen Vitamin D-Synthese) für eine optimale Gesundheit. Tatsächlich variiert der Vitamin D Bedarf von Person zu Person, da einige das Vitamin leichter produzieren und für einen späteren Gebrauch in der Leber speichern können, als andere. Viel hängt von Hauttyp, Alter, Enzymen, sowie Leber- und Nierenfunktion ab. Darüber hinaus sind Menschen mit Übergewicht und Diabetes besonders von einem Vitamin D-Mangel betroffen und haben daher einen höheren Bedarf an diesem Vitamin als andere.

Irreführende Forschung mit zu wenig Vitamin D

Da die offiziellen Empfehlungen für Vitamin D-Spiegel so niedrig sind, sind nahezu alle Studien, die dazu designt wurden, herauszufinden, wie Vitamin D diverse Krankheiten beeinflusst, irreführend und bedeutungslos. Einfach weil die Dosierungen in diesen Studien viel zu niedrig sind. Darüber hinaus beziehen die Studien weitere Faktoren, wie die Jahreszeit (Sommer oder Winter?), Urlaube an sonnigen Orten, Benutzung von Solarien und andere Lifestylefaktoren nicht mit ein. Diese haben deutlich größere Auswirkungen auf den Vitamin D-Spiegel als die vernachlässigbare Menge an Vitamin D, die den Studienteilnehmern in Form von Nahrungsergänzungsmitteln gegeben wird.
Um den optimalen Effekt von Vitamin D zu untersuchen, müsste man optimale Dosierungen durch die Sonne oder Nahrungsergänzungsmittel anwenden.
Darüber hinaus ist es fakt, dass Vitamin D in allen wissenschaftlichen Studien ignoriert wird, in denen es nicht konsumiert oder injiziert wird. Hierbei wäre es jedoch am relevantesten den Aufenthalt in der Sonne (oder das Fernbleiben) zu dokumentieren.

Die mediterrane Ernährung, Sonneschein und Leben im Freien

Es ist bekannt, dass Menschen im Mittelmeerraum seltener an kardiovaskulären Erkrankungen und Krebs leiden, bei einem zeitgleich längeren Leben. Experten zufolge liegt dies zum größten Teil an ihrer Ernährung. Jedoch könnte auch die Sonne den Unterschied machen. Sie steht in den betreffenden Ländern deutlich höher am Himmel und die Menschen, besonders in den ländlichen Gegenden, haben eine andere Kultur in Bezug auf den Aufenthalt im Freien. Hierdurch halten sie sich länger in der Sonne auf und synthetisieren in der Folge mehr Vitamin D.

So wie die mediterrane Ernährung normalerweise alle Aufmerksamkeit erhält, wenn es um eine Erklärung für die bessere Gesundheit von Südeuropäern geht, so wird die geringe Zahl an Herz- und Krebskrankten Menschen unter grönländischen Jägern ihrer erhöhten Aufnahme von Omega-3 Fettsäuren über öligen Fisch, Seehunde und andere Meerestiere zugeschrieben. Man könnte gerechtfertigterweise fragen, ob es auch an der relativ großen Menge Vitamin D liegt, die sie durch das Essen von Seehund-Leber aufnehmen oder auch an der Aufnahme von Selen durch die fischlastige Ernährung.

Quellen:

Iowa State University: New promise for diabetics with vitamin D-deficiency. ScienceDaily. 2016

Steen Ahrenkiel. D-vitamin behov og mangel i Danmark. Biokemisk forskning 2009

Clark LC et al: Effects of Selenium Supplementation for Cancer Prevention in Patients with Carcinoma of the Skin. Journal of the American Medical Association: 1996

Klein EA et al. Vitamin E and the risk of prostate cancer: The Selenium and Vitamin E Cancer Prevention Trial (SELECT). Jama 2011.


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