Kinder, die Hauptmahlzeiten zu sich nehmen und mehr Obst und Gemüse essen, haben eine bessere psychische Gesundheit

Kinder, die Hauptmahlzeiten zu sich nehmen und mehr Obst und Gemüse essen, haben eine bessere psychische GesundheitHauptmahlzeiten sind wichtig, um den Blutzuckerspiegel zu stabilisieren, was die Konzentration in der Schule erleichtert. Obst und Gemüse sind gute Quellen für Vitamin C, Folsäure, Magnesium und viele andere nützliche Nährstoffe. Laut einer neuen britischen Studie haben Kinder, die frühstücken und zu Mittag essen und mehr Obst und Gemüse bekommen, aufgrund einer Reihe verschiedener Parameter eine bessere psychische Gesundheit. Fakt ist auch, dass viele Kinder sich nicht gut entwickeln und dass ein Nährstoffmangel das Problem auslösen oder verschlimmern kann. Aus diesem Grund fordern die Wissenschaftler eine bessere Gesundheitspolitik zu Hause und in der Schule, um eine gesunde Ernährung der Kinder zu gewährleisten, einfach weil sie ihr geistiges Wohlbefinden und ihre schulischen Fähigkeiten optimiert.

Die neue britische Studie wurde von Professor Ailsa Welch von der Norwich Medical School der UEA geleitet und zeigt erstmals, wie sich der Verzehr von Obst und Gemüse sowie von Frühstück und Mittagessen auf das psychische Wohlbefinden von Schülern auswirken kann. Die Forschung hat bereits festgestellt, dass viele junge Schulkinder sich nicht gut entwickeln, und es wird oft erwähnt, dass der Druck durch die sozialen Medien und die Schulkultur zu dem Problem beitragen können. Es wird auch erwähnt, dass ein schlechtes Wohlbefinden in den ersten Schuljahren langfristige Folgen für die berufliche Laufbahn und die Lebensqualität haben kann.
Viele Studien stellen einen Zusammenhang zwischen der Ernährung und der Lebensqualität von Erwachsenen her, aber es gibt nur wenige wissenschaftliche Untersuchungen, die sich mit demselben Zusammenhang bei Kindern befassen, daher wollte Professor Ailsa Welch diesen Zusammenhang genauer untersuchen.

Eine gesunde Ernährung ist mit einer besseren psychischen Gesundheit verbunden

Professor Ailsa Welch und ihr Forscherteam analysierten Daten von 9.000 Schülern aus 50 Schulen in Norfolk. Die Daten stammen aus einer größeren Studie, die zuvor veröffentlicht wurde (Norfolk Children and Young People's Health and Wellbeing Survey).
Die Kinder wurden gebeten, zu berichten, was sie gegessen haben. Außerdem wurden sie gebeten, einen Fragebogen mit Informationen zur Lebensqualität mit Fokus auf Parameter wie Freude und Glück, Entspannung und gesunde Beziehungen auszufüllen.
Die Wissenschaftler fanden heraus, dass nur rund 25 Prozent der älteren Kinder und 28 Prozent der jüngeren Kinder die empfohlenen Tagesmengen an Obst und Gemüse konsumierten (in Großbritannien sind es fünf Portionen pro Tag). Zwanzig Prozent der älteren und 10 Prozent der jüngeren Schulkinder frühstückten nicht einmal. Und mehr als 10 Prozent der älteren Schulkinder aßen nicht zu Mittag. Die Wissenschaftler untersuchten den Zusammenhang zwischen Ernährungsfaktoren und psychischem Wohlbefinden, berücksichtigten aber auch andere Faktoren, die sich auf die Stimmung eines Menschen auswirken können, wie z. B. negative Kindheitserfahrungen und die Situation zu Hause.
Insgesamt beobachteten die Wissenschaftler, dass gesunde Essgewohnheiten signifikant mit einer besseren psychischen Gesundheit korrelierten. Kinder, die sich gesund ernähren, können auch besser diskutieren und sind zu Hause gewaltfreier. Dieser Zusammenhang war bei den älteren Schülern besonders ausgeprägt.

Eine schlechte Ernährung beeinträchtigt die Stimmung, die schulischen Fähigkeiten und die körperliche Entwicklung

Das Wissenschaftlerteam stellte auch einen signifikanten Zusammenhang zwischen der Art des Frühstücks und des Mittagessens, das die Kinder zu sich nahmen, und ihrer psychischen Gesundheit fest. Kinder, die ein traditionelles englisches Frühstück mit Hauptzutaten wie Eiern, hochwertigem Speck und gebackenen Bohnen bekamen, hatten eine bessere psychische Gesundheit als Kinder, die einen Snack bekamen. Die älteren Schüler, die nur einen Energy-Drink zum Frühstück bekamen, schnitten bei mentalen Tests am schlechtesten ab. Ihr Ergebnis war sogar niedriger als das der Kinder, die nicht gefrühstückt hatten. Dies liegt wahrscheinlich daran, dass Energy-Drinks einen starken Einfluss auf den Blutzuckerspiegel haben. Wenn die Werte in die Höhe schnellen, um kurz darauf wieder abzufallen, fühlt man sich schlecht.
Den Wissenschaftlern zufolge haben Kinder, die nicht frühstücken oder zu Mittag essen, auch Schwierigkeiten, sich im Unterricht zu konzentrieren, was sich auf ihre schulischen Leistungen auswirkt. Die ungesunden Ernährungsgewohnheiten wirken sich sogar auf die soziale Kompetenz der Kinder, ihre körperliche Gesundheit und ihre Entwicklung aus.

Die Forscher fordern eine verbesserte Gesundheitspolitik

Es beunruhigt die Forscher, dass sich so viele Schulkinder wirklich schlecht ernähren. Sie fordern daher neue Strategien und eine bessere Schulpolitik, um sicherzustellen, dass die Kinder ein gesundes und nahrhaftes Frühstück erhalten. Schließlich ist dies eine Voraussetzung für ihre Leistungsfähigkeit und Konzentrationsfähigkeit in der Schule.
Die neue Studie wurde in der Fachzeitschrift BMJ Nutrition, Prevention & Health veröffentlicht.
Die gleiche Tendenz ist in Dänemark zu beobachten, wo viele Schulkinder kein Frühstück oder Mittagessen bekommen und nicht genug Obst und Gemüse essen. Außerdem brauchen wir in diesem Land eine bessere Gesundheitspolitik, um sicherzustellen, dass die Schulkinder sich an gesunde Ernährungsgewohnheiten halten.

Empfehlungen und Fakten über die Essgewohnheiten und das Wohlbefinden dänischer Schulkinder

  • Kindern im Alter von 4-10 Jahren wird empfohlen, täglich 300-500 Gramm Obst und Gemüse zu essen, wobei der Schwerpunkt auf Gemüse liegt.
  • Älteren Kindern wird empfohlen, täglich 600 Gramm Obst und Gemüse zu essen
  • Weniger als ein Drittel der Kinder im Alter von 4 bis 18 Jahren halten sich an die offiziellen Ernährungsempfehlungen für Vollkornprodukte, Obst und Gemüse
  • Nur fünf Prozent der älteren Schulkinder essen die empfohlene Menge an Fisch
  • Es gibt eine zunehmende Tendenz bei den 11-14-jährigen Kindern, das Frühstück und Mittagessen auszulassen
  • Im Durchschnitt konsumieren Kinder bis zu sechsmal mehr Süßigkeiten und gesüßte Getränke als empfohlen
  • Etwa 10-25 Prozent aller Schulkinder im Alter von 4-18 Jahren sind übergewichtig
  • Übergewicht erhöht das Risiko für Fettleber, Diabetes und andere Wohlstandskrankheiten
  • Viele Kinder entwickeln sich nicht richtig und haben Schwierigkeiten, sich in der Schule zu konzentrieren
  • Die Zahl der Kinder mit besonderen Bedürfnissen nimmt zu
  • Es besteht ein deutlicher Zusammenhang zwischen der Ernährung von Kindern, dem Gewicht und ihrem Wohlbefinden

Quellen:

Richard Hayhoe et al. Cross-sectional associations of schoolchildren´s fruit and vegetable consumption, and meal choices, with their mental well-being: a cross-sectional study. BMJ Nutrition Prevention & Health. 2021

University of East Anglia. Children who eat more fruit and veggies have better mental health. ScienceDaily. 2021

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