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Ein Mangel an Vitamin D erhöht die Opioidabhängigkeit

Ein Mangel an Vitamin D erhöht die OpioidabhängigkeitVersuchstiere, die einen Vitamin-D-Mangel aufweisen, werden eher abhängig von Opioiden wie Morphin; ihre Abhängigkeit nimmt jedoch ab, sobald ihr Vitamin-D-Spiegel im Blut wiederhergestellt ist. Das hat eine amerikanische Studie gezeigt, die in Science Advances veröffentlicht wurde. Die Wissenschaftler gehen davon aus, dass ein niedriger Vitamin-D-Spiegel auch das Risiko bei Menschen erhöht, nach einer medizinischen Schmerztherapie oder anderen Formen der Suchtmittelaufnahme eine Opioidabhängigkeit zu entwickeln. Sowohl der legale als auch der illegale Opioidmissbrauch in den USA ist derzeit so weit verbreitet, dass Experten von einer Epidemie sprechen. Ein möglicher Weg zur Behandlung der Opioidabhängigkeit ist den Forschern zufolge die Einnahme von Vitamin D als Ergänzung.

Opioide sind chemische Verbindungen, die unter anderem an die Opioidrezeptoren unseres zentralen Nervensystems binden und dort schmerzlindernd wirken. Sie beeinflussen unsere Psyche, indem sie uns entspannen und ein Gefühl von Euphorie und Ruhe hervorrufen. Typische Nebenwirkungen der Opioide sind Übelkeit, Verstopfung und eine eingeschränkte Funktion des Atemreflexes. Auch der kurzfristige Konsum von Opioiden kann zur Sucht führen und manche Menschen sind anfälliger als andere. Sehr hohe Dosen können zum Tod durch Ersticken führen, da die Atemwege nicht mehr funktionieren.
Morphin, Codein und Heroin, auch Opiate genannt, werden aus Schlafmohn hergestellt, wohingegen synthetische Opioide Bezeichnungen wie Methadon, Tramadol und Fentanyl umfassen. In den späten 1990er-Jahren begannen die US-Gesundheitsbehörden, weitaus mehr schmerzlindernde Opioide zu verschreiben, mit dem Argument, dass diese nicht suchterzeugend seien.
Nun wurden mehrere Pharmakonzerne wegen irreführenden Marketings verklagt.
Die derzeitige Opioid-Epidemie bezieht sich auf den massiven Missbrauch von Opioiden sowohl von verschriebenen als auch von illegalen Opioiden. Da der mit einem massiven menschlichen und sozioökonomischen Preis verbundene Opioidmissbrauch ein riesiges Problem darstellt, wollten die Forscher hinter der neuen Studie genauer die Umweltfaktoren untersuchen, die das Abhängigkeitsrisiko erhöhen.

  • In den Vereinigten Staaten gibt es schätzungsweise zwei Millionen Opioidabhängige
  • Im Jahr 2019 starben 70.630 Amerikaner an einer Drogenüberdosis
  • Im Vergleich zu anderen nordischen Ländern, weist Dänemark einen sehr hohen Opioidkonsum auf
  • Wir sollten uns des Risikos einer Opioid-Epidemie in Dänemark bewusst sein

Der Zusammenhang zwischen Lichtabhängigkeit, Stimmung und Vitamin D

Studien deuten darauf hin, dass wir aus mehreren natürlichen Gründen von den UV-Strahlen der Sonne abhängig werden können. Zunächst einmal regt das Sonnenlicht die körpereigene Produktion von β-Endorphinen (Beta-Endorphinen) an, die sich an die Opioidrezeptoren binden. Zweitens tragen die UV-Strahlen dazu bei, dass wir in unserer Haut einen Vitamin-D-Vorläufer bilden. Die Wissenschaftler stellten daher die Hypothese auf, dass das Verlangen nach Sonnenlicht durch die Optimierung des Vitamin-D-Blutspiegels und die körpereigene Produktion von Endorphinen, die als endogene Endorphine bezeichnet werden, gesteuert werden könnte. Andererseits kann ein Mangel an Sonnenlicht und Vitamin D auch das Risiko ,erhöhen von medizinischen Opioiden abhängig zu werden. Da medizinische Opioide jedoch den Vitamin-D-Spiegel im Blut nicht optimieren, wollten die Wissenschaftler die Rolle von Vitamin D im Zusammenhang mit dem Gebrauch und Missbrauch von Opioiden untersuchen.

Ein Mangel an Vitamin D hängt sowohl mit dem Konsum als auch mit der Abhängigkeit von Opioiden zusammen

Frühere Studien haben einen Zusammenhang zwischen einem Mangel an Vitamin D und einem erhöhten Bedarf an Opioiden bei Patienten, die wegen chronischer Schmerzen behandelt werden und bei Krebspatienten in der Palliativtherapie gezeigt. Die Forscher untersuchten den Zusammenhang zwischen dem Vitamin-D-Spiegel im Blut und dem Bedarf an Opioiden, der nicht mit der Schmerzlinderung zusammenhing. Sie nutzten Daten aus anderen Bevölkerungsstudien, darunter die große NHANES (National Health and Nutrition Examination Survey), die ergab, dass ein Mangel an Vitamin D den Konsum von Opioiden erhöht.
Als etwas völlig Neues führten die Wissenschaftler eine Studie durch, in der sie Mäuse mit einem Vitamin-D-Mangel mit Mäusen verglichen, die über ausreichende Mengen des Nährstoffs verfügten. Beide Mäusegruppen erhielten Opioide in Form von Morphin. Es stellte sich heraus, dass ein Mangel an Vitamin D die Abhängigkeit der Mäuse erhöhte. Er machte sie auch schmerzempfindlicher. Die Wissenschaftler verweisen darauf, dass ein Mangel an Vitamin D die körpereigene Dopaminproduktion stört, die wichtig für unser geistiges Wohlbefinden ist. Folglich gehen die Forscher davon aus, dass ein Mangel an Vitamin D das Risiko erhöht, physisch und psychisch abhängig von verschiedenen Arten von Opioiden zu werden.

Sonnenlicht und notwendige Vitamin-D-Ergänzungen

Basierend auf den Ergebnissen der neuen Studie kommen die Forscher zu dem Schluss, dass Vitamin D im Rahmen der aktuellen Behandlung der Opioidabhängigkeit verstärkt in den Fokus gerückt werden sollte. Es gibt Raum für Verbesserungen, denn viele Menschen bleiben süchtig und schaffen es nie, von ihrem Missbrauch loszukommen. Vitamin D ist eine kostengünstige Lösung mit guter vorbeugender Wirkung.
Die Wissenschaftler sagen, dass ihre Studie klar zeigt, warum Sonneneinwirkung, ohne sich zu verbrennen, wichtig ist. Die Einnahme von Vitamin-D-Ergänzungsmitteln ist eine sehr gute Lösung, und es ist wichtig, den Blutspiegel des Nährstoffs zu optimieren.
Die neue Studie wurde in Science Advances veröffentlicht.
Die dänische Veterinär- und Lebensmittelbehörde empfiehlt, dass jeder im Winter eine Vitamin-D-Ergänzung einnimmt, während diejenigen, die im Sommer nicht genug Sonne bekommen, das ganze Jahr über eine Nahrungsergänzung einnehmen sollten. Bestimmte Personengruppen wie dunkelhäutige Menschen, Schwangere und Senioren sollten zudem ganzjährig ein Nahrungsergänzungsmittel einnehmen, da ihre Vitamin-D-Synthese reduziert ist. Gleiches gilt für Übergewichtige und Diabetiker. Wir brauchen auch Magnesium, um die Form von Vitamin D zu aktivieren, die wir durch Sonneneinstrahlung und durch Nahrungsergänzungsmittel erhalten.
Vitamin D ist auch wichtig für den Blutzuckerspiegel, der bei Menschen mit Opioidabhängigkeit häufig gestört ist. In solchen Fällen ist eine nährstoffreiche und blutzuckerstabilisierende Ernährung von entscheidender Bedeutung.

Reference:

Lajos V. Kemény et al. Vitamin D deficiency exacerbates UV/endorphin and opioid addiction. Science Advances, 2021

U.S. Department of Health and Human Services. What is the U.S. Opioid Epidemic? 2021

Morten Hesse. Opioider og opiodiafhængighed – hvad er det? Center for rusmiddelforskning, Aarhus Universitet. 2019

Anne Marie Uwitonze, Mohammed S Razzaque. Role of magnesium in Vitamin D Activation and Function. The Journal of the American Osteopathic Association. 2018

Emanuela A. Greco et al. Role of Hypovitaminosis D in the Pathogenesis of Obesity-Induced Insulin Resistance. Nutrients 2019

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