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Die Wirkung von Vitamin D auf Sklerose und andere Autoimmunerkrankungen

Die Wirkung von Vitamin D auf Sklerose und andere AutoimmunerkrankungenSklerose, rheumatoide Arthritis, bestimmte gastrointestinale Infektionen und eine Vielzahl anderer Krankheiten sind sogenannte Autoimmunerkrankungen, die als Folge einer Überreaktion und eines Angriffs der Immunabwehr auf das körpereigene Gewebe, auftreten. Wissenschaftler der University of Edinburgh in Schottland haben nun genau herausgefunden, wie Vitamin D das Immunsystem reguliert. Vitamin D kann tatsächlich eine positive Wirkung auf Autoimmunerkrankungen wie Sklerose haben. In unseren Breitengraden bedeutet dies, dass wir im Sommer genügend Vitamin D von der Sonne beziehen und im Winter Vitamin-D-Ergänzungen einnehmen. Außerdem ist es ein Problem, dass ein bestehendes Übergewicht sowohl das Risiko eines Vitamin-D-Mangels als auch von Sklerose erhöht, während der Mangel an Magnesium es dem Körper erschwert, Vitamin D zu aktivieren.

Es ist keine Überraschung, dass Sklerose in nördlichen Breitengraden viel häufiger auftritt: Der Hauptgrund für den Vitamin-D-Mangel in diesem Teil der Welt ist, dass wir Vitamin D nur im Sommer produzieren können, wenn die Sonne hoch genug am Himmel steht. Zu viele Indoor-Aktivitäten erhöhen nur das Risiko. Es ist allgemein bekannt, dass Vitamin D für die Gesundheit der Knochen unerlässlich ist. Wir dürfen jedoch nicht vergessen, dass alle unsere Zellen Vitamin-D-Rezeptoren haben und der Nährstoff eine Vielzahl von Genen und biochemischen Prozessen steuert. Obwohl die offiziellen Empfehlungen – oder der RI-Wert (Referenzaufnahmewert, reference intake) – möglicherweise in der Lage sind, Knochenschwund (Osteoporose) zu verhindern, scheint unser Bedarf an Vitamin D viel größer zu sein, wenn wir verschiedene Krankheiten, einschließlich der Autoimmunerkrankungen, verhindern wollen.

Vitamin D beeinflusst die Dendritischen Zellen und die T-Zellen der Immunabwehr

Wissenschaftler der Universität Edinburgh konzentrierten sich darauf, wie Vitamin D das Immunsystem des Körpers beeinflusst – insbesondere die Dendritischen Zellen. Hierbei handelt es sich um spezialisierte weiße Blutkörperchen, die sich auf der Haut und den Innenflächen von Nase, Lunge, Magen und Darm befinden. Dendritische Zellen sind die Außenposten der Immunabwehr und präsentieren dem Immunsystem der T-Zellen, den Spezialeinheiten, Antigene der Bakterien und andere Fremdstoffe.
T-Zellen spielen auch eine wichtige Rolle bei der Bekämpfung von Infektionen bei gesunden Personen. T-Zellen sind jedoch besonders aggressive weiße Blutkörperchen, deren Freiheiten man einschränken sollte. Bei Menschen mit Sklerose und anderen Autoimmunerkrankungen reagieren T-Zellen übermäßig stark, was zu chronischen Entzündungen und Gewebeschäden führt.

Vitamin D hemmt die überaktive Immunabwehr bei Autoimmunerkrankungen

Durch die Untersuchung der weißen Blutkörperchen von Mäusen und Menschen haben Wissenschaftler herausgefunden, dass Vitamin D die Produktion des Moleküls CD31 auf der Oberfläche der Dendritischen Zellen beschleunigt. CD31 ist das Molekül, das die Aktivierung von T-Zellen hemmt oder steuert. Die Forscher sahen konkret, wie CD31 den Kontakt der beiden Zelltypen verhinderte und so die überaktive Immunabwehr verlangsamte.
Laut den Forschern wirft diese Entdeckung ein neues Licht darauf, wie Vitamin D die Immunabwehr steuert. Laut ihrer Beobachtungen hat Vitamin D einen positiven Einfluss auf die Prävention und die Behandlung von Autoimmunerkrankungen wie Sklerose. Dennoch ist es erforderlich, dass wir täglich genug Vitamin D erhalten, und der Körper muss in der Lage sein, das Vitamin zu aktivieren.
Ihre Forschung wurde in der Fachzeitschrift Frontiers of Immunology veröffentlicht.

Vitamin-D-Mängel und Übergewicht erhöhen das Risiko für Sklerose – insbesondere bei Kindern

Das Risiko, an Sklerose zu erkranken, wird durch Übergewicht erhöht. Zudem sind laut einer früheren Studie, die in der Fachzeitschrift Neurology veröffentlicht wurde, besonders Kinder gefährdet. Man sollte sich daher mehr auf die Gewichtskontrolle zur Vorbeugung von Sklerose konzentrieren und sicherstellen, dass man jederzeit genug Vitamin D erhält. Gleichzeitig sollten Kampagnen, die vor Sonneneinstrahlung warnen und die Verwendung von Sonnenschutzmitteln empfehlen, Kindern und Erwachsenen Richtlinien vorgeben, wie sie aus anderen Quellen ausreichend Vitamin D beziehen können.

Wussten Sie, dass Übergewicht Ihren Bedarf an Vitamin D erhöht?

Offizielle Empfehlungen für Vitamin D und unseren aktuellen Bedarf

Die Referenzmenge (RI) für Vitamin D (in Dänemark) beträgt 10 Mikrogramm, aber viele Wissenschaftler glauben, dass der tatsächliche Bedarf an Vitamin D wesentlich höher ist, und ihre Empfehlungen liegen im Bereich zwischen 30 und 100 Mikrogramm täglich. Dies ist eine Menge, die man an einem sonnigen Sommertag leicht synthetisieren kann. Die Produktion von Vitamin D ist jedoch bei dunkelhäutigen Personen, oder Personen mit dünner und alter Haut, geringer. Darüber hinaus haben übergewichtige Personen und Diabetiker Schwierigkeiten, das Vitamin herzustellen und zu verwenden.
Während der Winterzeit müssen wir alle eine Ergänzung einnehmen, weil unsere Ernährung nur begrenzte Mengen des Nährstoffs liefert. Vitamin D ist ein fettlösliches Vitamin und wird daher am besten in einer Formel auf Ölbasis in Kapseln eingenommen und verwendet.

Unsere Fähigkeit, Vitamin D zu verwerten, hängt von unserem Alter und Magnesiumspiegel ab

Wie bereits erwähnt, wird Vitamin D in der Haut synthetisiert, wenn wir uns dem Sonnenlicht aussetzen. Was wir Menschen jedoch produzieren, ist ein Vorläufer von Vitamin D, genannt Cholecalciferol (das auch in Form von Nahrungsergänzungsmitteln erhältlich ist).Die Fähigkeit, das Vitamin von diesem Punkt an zu verarbeiten und zu verwenden, hängt von mehreren Faktoren ab. Zunächst muss Vitamin D in der Leber in 25-Hydroxyvitamin D3 umgewandelt werden. Dies ist die Form von Vitamin D, die im Blut gemessen wird. Als nächstes wird es in den Nieren in eine aktive Form umgewandelt. Die verschiedenen Enzymprozesse, die für die Vitaminumwandlung benötigt werden, erfordern das Vorhandensein von Magnesium.
Ein Mangel an Magnesium kann es dem Körper auch erschweren, Vitamin D aus der Sonne oder aus Nahrungsergänzungsmitteln zu verwerten. Mit anderen Worten: Wenn Sie zu wenig Magnesium haben, enthält Ihr Blut möglicherweise zu wenig aktives Vitamin D, auch wenn Sie viel Sonnenlicht erhalten.

Quellen

Louise Saul et al.1,25-Dihydroxyvitamin D3 Restrains CD4 T Cell Priming Ability of CD11c Dendritic Cells by Upregulations Expression of CD31.Frontiers of immunology.

University of Edinburgh.Vitamin D study sheds light on immune system effects.ScienceDaily.2019

Magdalena Kegel.Obesity and Poor Vitamin D Levels Tied to Risk of Childhood MS in Study.2017

Gerry K. Schwalfenberg and Stephen J. Genuis.The Importance of Magnesium in Clinical Healthcare.Scientifica (Carro) 2017

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