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Kann Zink zusammen mit Schokolade, Kaffee oder Tee Sie gesünder machen oder langsamer altern lassen?

Kann Zink zusammen mit Schokolade, Kaffee oder Tee Sie gesünder machen oder langsamer altern lassen?Das klingt fast zu schön, um wahr zu sein. Doch Wissenschaftler aus Deutschland und den USA haben entdeckt, dass Zink in Kombination mit Kakaobohnen, Kaffeebohnen, Teeblättern und Trauben ein bestimmtes Molekül aktivieren kann, das vor oxidativem Stress schützt. Oxidativer Stress spielt beim Altern eine Schlüsselrolle. Die Ursache ist ein Ungleichgewicht zwischen schädlichen freien Radikalen und schützenden Antioxidantien. Obwohl Anti-Aging normalerweise als etwas angesehen wird, das die äußeren Anzeichen des Alterns aufschieben kann, ist es jedoch umso wichtiger, die innere Alterung wie Atherosklerose, Müdigkeit, Demenz und im schlimmsten Fall den frühen Tod zu verzögern. Viele Menschen haben einen Zinkmangel, welcher weit verbreitet ist und üblicherweise bei Vegetariern, Veganern, älteren Menschen sowie schwangeren und stillenden Frauen beobachtet wird. Nun äußerten die Wissenschaftler, dass es gut sei, etwas dunkle Schokolade, Kaffee oder Tee zu genießen, um noch mehr von dem Zink zu profitieren, das wir erhalten.

Das Altern und die geringe Lebenserwartung sind zum Teil auf oxidativen Stress zurückzuführen, der durch freie Radikale verursacht wird. Hierbei handelt es sich um aggressive Moleküle mit einem ungepaarten Elektron. Bei ihrem Versuch, das fehlende Elektron zu ersetzen, entreißen sie einem anderen Molekül ein Elektron und verwandeln dieses Molekül in ein freies Radikal. Dies löst eine Kettenreaktion in den Zellen aus. Die Lipide in der Zellmembran sowie die zelluläre DNA und andere Proteine sind besonders anfällig für Angriffe durch freie Radikale. In gewisser Weise können Sie die Aktivität freier Radikale mit dem Verrosten eines Autos oder der allmählichen Bräunung des weißen Apfelfleisches vergleichen, nachdem Sie den Apfel aufgeschnitten oder hineingebissen haben.
Jeder ist freien Radikalen ausgesetzt. Unsere einzige Schutzquelle sind Antioxidantien wie Zink, Selen, Vitamin A, Vitamin C, Vitamin E und verschiedene pflanzliche Verbindungen mit antioxidativen Eigenschaften. Antioxidantien können die freien Radikale neutralisieren, indem sie ein Elektron spenden, um sie zu stabilisieren. Darüber hinaus haben bestimmte Antioxidantien verschiedene Möglichkeiten, um Zellen und Gewebe zu schützen. Deshalb ist es wichtig, sich abwechslungsreich zu ernähren, um möglichst viele verschiedene Antioxidantien zu erhalten.

Neuer Mineralkomplex bekämpft Superoxide und oxidativen Stress

Ein Team von Wissenschaftlern der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen (FAU) und Forschern aus den USA hat herausgefunden, dass Zink das Potenzial hat, sich vor einer besonders schädlichen Art von freien Radikalen zu schützen, sogenannten Superoxiden, wenn der Nährstoff in Kombination mit einer Verbindung aufgenommen wird, die in Lebensmitteln wie Schokolade, Kaffee, Tee und Wein enthalten ist.
Diese Verbindung ist ein sogenanntes Hydrochinon, das in Polyphenolen in Pflanzen vorkommt. Diese Polyphenole verleihen den Pflanzen ihren charakteristischen Geruch und Geschmack. Offenbar kann Zink diese Hydrochinone aktivieren und bildet eine natürliche Schutzquelle gegen Superoxide.
Superoxide sind Abfallprodukte unseres zellulären Sauerstoffmetabolismus, und es wird angenommen, dass die freien Radikale eine Schlüsselrolle im Alterungsprozess und bei einer Vielzahl von Krankheiten wie Atherosklerose, Entzündungen, Demenz, Alzheimer und Krebs spielen.
Hydrochinon allein ist nicht in der Lage, Superoxide abzubauen, aber in Verbindung mit Zink bildet es einen Mineralkomplex, der das essentielle Antioxidans SOD (Superoxiddismutase) nachahmt. Auf diese Weise kann der Mineralkomplex oxidativem Stress und seinen gesundheitsschädlichen Auswirkungen entgegenwirken.

Neue Medizin oder Ernährungsinspiration

Die deutschen und amerikanischen Wissenschaftler glauben, dass diese neue Erkenntnis über den Mineralkomplex zur Entwicklung neuer Medikamente oder Ergänzungsmittel führen kann, um oxidativen Stress ohne Nebenwirkungen zu vermeiden. Eine weitere Idee kann sein, Lebensmitteln, die auf natürliche Weise Hydrochinon enthalten, Zink zuzusetzen, um das Gesundheitswesen zu verbessern. Die Forscher vermuten, dass Schokolade, Kaffee und Tee in Zukunft mit Zink versetzt werden können. Obwohl auch Wein Hydrochinon enthält, würde der Alkohol den positiven Effekten in Verbindung mit Zink entgegenwirken.
Ihre Ergebnisse wurden in der Fachzeitschrift Nature Chemistry veröffentlicht.
Es ist wichtig, jederzeit ausreichend Zink aus der Nahrung zu erhalten. Fisch, Schalentiere, Fleisch, Milchprodukte, Nüsse, Kerne und Bohnen sind gute Quellen. Zink aus tierischen Quellen hat eine bessere Absorption als Zink aus pflanzlichen Quellen. Die Studie legt nahe, dass man den Tee zusammen zu einer Mahlzeit trinken kann, wie es in China gemacht wird, oder eine Tasse Kaffee, ein Stück dunkle Schokolade oder ein paar Trauben nach der Mahlzeit genießen kann, um die antioxidative Wirkung bestmöglich zu nutzen.
Zink ist an rund 1.000 verschiedenen Enzymprozessen beteiligt, die für unsere allgemeine Gesundheit von Bedeutung sind. Seien Sie sich der vielen Faktoren bewusst, die einen Zinkmangel verursachen können.

  • Schätzungsweise zwei Milliarden Menschen weltweit weisen einen Zinkmangel auf
  • In den USA haben 12 Prozent der Bevölkerung und 40 Prozent der Senioren einen Zinkmangel
  • Eine ähnliche Zahl wird auch in anderen westlichen Ländern erwartet

Warum treten Zinkmängel so häufig auf?

Ein Zinkmangel kann auf schlechte Ernährungsgewohnheiten, einen Mangel an tierischem Eiweiß, eine hohe Kalziumzufuhr, übermäßigen Alkoholkonsum, Zöliakie (Glutenunverträglichkeit), Diarrhoe, Diuretika, Antibabypillen, eine Langzeitaufnahme von Antibiotika und eine Kupfervergiftung zurückzuführen sein. Der weit verbreitete Mangel bei älteren Menschen ist eine Folge der gestörten (altersbedingten) Nährstoffaufnahme. Selbst wenn eine ältere Person reichlich Zink über die Nahrung erhält, kann die beeinträchtigte Aufnahme tatsächlich zu einem Zinkmangel in den Zellen führen. Viele ältere Menschen nehmen verschreibungspflichtige Medikamente ein, die das Problem verschlimmern und den durch oxidativen Stress verursachten Alterungsprozess beschleunigen können.

RI und sicherer Höchstgrenzwert

Der RI (Referenzaufnahmewert) für Zink beträgt 10 mg. Nach Angaben der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) beträgt die sichere Höchstgrenze für Erwachsene einschließlich schwangerer Frauen 25 mg pro Tag. Es ist nicht gefährlich, eine hohe Einzeldosis an Zink beispielsweise durch den Verzehr von Austern einzunehmen oder kurzzeitig hochdosierte Ergänzungsmittel zu verwenden.

Wählen Sie organische Zinkergänzungen, die der Körper aufnehmen und verwerten kann

Es ist natürlich am besten, das Zink, das Sie benötigen, aus vergleichbaren Nahrungsquellen zu beziehen. Wenn Sie sich für ein Zinkpräparat entscheiden, sollten Sie beachten, dass es anorganische Formen wie Zinksulfat und Zinkoxid gibt, die der Körper nicht so leicht aufnehmen kann. Im Gegensatz dazu haben organische Zinkformen wie Zinkgluconat und Zinkacetat eine gute Absorption. Studieren Sie deshalb sorgfältig das Etikett.

Quellen

Meghan B. Ward et al. Superoxide dismutase activity enabled by redox-active ligand rather than metal. Nature Chemistry. 2018

Universität Erlangen-Nürnberg. Can chocolate, tea, coffee and zinc help make you more healthy? ScienceDaily 2018

Oregon State University. Zinc Deficiencies A Global Concern 2009

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