Selen schützt vor Quecksilber
– vorausgesetzt, Sie führen ausreichende Mengen zu
Jeder Mensch ist Quecksilber ausgesetzt, einem Neurotoxin, das in hohem Maße in der Natur und unserer Umwelt zu finden ist. Einem Bericht der Europäischen Union zufolge stellt Quecksilber aufgrund der mit niedrigeren IQ-Werten verbundenen Kosten eine hohe wirtschaftliche Belastung für die Gesellschaft dar. Allein aus diesem Grund sollten wir versuchen, unsere Quecksilberbelastung einzuschränken, und eingehender betrachten, wie uns Selen vor dem schädlichen Schwermetall schützen kann – vorausgesetzt, unser Selenspiegel ist ausreichend hoch.
Im Hinblick auf das Schwermetall Quecksilber fordern führende dänische Wissenschaftler, wie beispielsweise die beiden Umwelttoxikologen Philippe Grandjean und Lisbeth E. Knudsen, niedrigere Schwellenwerte und vermehrt Warnhinweise. Quecksilber kann eine ganze Reihe schädlicher Wirkungen verursachen, und besonders Föten sind aufgrund der Entwicklung ihres Gehirns sehr anfällig. Dänische und britische Forschungsergebnisse legen nahe, dass Quecksilber das Risiko dauerhafter Hirnschädigungen bei 25 % aller Kinder erhöht. Diese Hirnschädigungen müssen nicht notwendigerweise erkennbar sein, allerdings schränken sie die mentalen Fähigkeiten der Betroffenen ein. Die Forscher raten schwangeren Frauen insbesondere davon ab, Raubfisch wie beispielsweise Thunfisch zu verzehren.
Quecksilber-Quellen
- Fisch (insbesondere Raubfisch wie beispielsweise Thunfisch)
- Amalgamfüllungen und Abwässer zahnmedizinischer Kliniken
- Impfstoffe (Thimerosal)
- Verbrennung von Kohle
- Verbrennungsanlagen, Krematorien und Kirchhöfe
- Goldabbau (weltweite Verbreitung von Quecksilberdämpfen)
- Glühbirnen, Thermometer und andere Arten von Messgeräten
Warum ist Quecksilber gefährlich?
Quecksilber erzeugt freie Radikale und hemmt das Spurenelement Selen, das integraler Bestandteil von etwa 30 wichtigen Selenoproteinen ist. Aus diesem Grund kann Quecksilber schwere Schäden des kardiovaskulären Systems, des Gehirns, des Nervensystems, der Schilddrüse und anderer Gewebe verursachen, die von verschiedenen Selenoproteinen abhängig sind. Quecksilber wird in den Organen gespeichert und kann die Blut-Hirn-Schranke passieren. Föten sind besonders anfällig, da ihre Zellteilung extrem hoch ist, und da Selen einen entscheidenden Einfluss auf die Entwicklung des Gehirns und des Nervensystems hat.
Typische Symptome einer Quecksilbervergiftung (unter Ausschluss anderer Faktoren)
- niedriger IQ (insbesondere wenn die Mutter während der Schwangerschaft eine Vergiftung erlitten hat)
- Stoffwechselstörungen
- ungewöhnlich häufig auftretende Müdigkeit
- Depressionen und Angstzustände
- Kopfschmerzen
- schlechte Konzentration
- Muskel- und Gelenkschmerzen
- häufige Infektionen und Entzündungen
- metallischer Geschmack im Mund und Parodontose
Je höher die Quecksilberbelastung, desto mehr Selen wird zur Vorbeugung einer Vergiftung benötigt
Die Selenverbindung Selenid bindet Quecksilber durch die Bildung von Quecksilberselenid, das die schädliche Wirkung von Quecksilber neutralisiert. Ist diese Verbindung jedoch einmal eingegangen worden, kann das Selen nicht länger mit den Selenoproteinen reagieren, die von dem Spurenelement abhängig sind. Mit anderen Worten wird unser Bedarf an Selen durch Quecksilber erhöht, da wir Selen sowohl zur Neutralisierung des gefährlichen Schwermetalls als auch zur Unterstützung der vielen wichtigen Selenoproteine benötigen.
Eine chinesische Studie zeigte, dass Selenhefe mit vielen verschiedenen Selenverbindungen Quecksilber wirksam bindet. In China sind sich Forscher der Problematik der massiven Verschmutzung bewusst, und untersuchen derzeit, ob Selenhefe möglicherweise zum Schutz der chinesischen Bevölkerung beitragen kann.
Selen schützt Schilddrüse und andere Gewebe vor freien Radikalen
Quecksilber wird unter anderem in der Schilddrüse gespeichert, wodurch sowohl das Risiko eines niedrigen als auch eines erhöhten Stoffwechsels steigt. Dies ist darauf zurückzuführen, dass Quecksilber die Selenoproteine hemmt, die das passive T4-Schilddrüsenhormon in das aktive T3-Schilddrüsenhormon umwandeln.
Andere Selenoproteine fungieren als Antioxidantien, die die Schilddrüse vor freien Radikalen und Entzündungen schützen. In einem Bericht der nordischen Länder über die Quecksilberexposition von Zahnärzten wird angeführt, dass Menschen mit einem niedrigen Selenwert hinsichtlich Quecksilber und seiner schädigenden Wirkung auf Schilddrüsenhormone und Nieren anfälliger sind.
Selen wirkt Anhäufung von Quecksilber entgegen
Eine amerikanische Studie mit Mäusen zeigt, dass die Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln mit Selen verhindern kann, dass sich Quecksilber in den Nervenzellen ansammelt, wodurch Störungen des Nervensystems und der Muskeln eingeschränkt werden können, die frühe Anzeichen einer Vergiftung darstellen. Die Nahrungsergänzung mit Selen verbesserte zum einen die Lauffähigkeit der Tiere, zum anderen erhöhte sich ihre Lebensdauer. Diese Entdeckung könnte von bedeutendem klinischen Nutzen sein. Auf der Grundlage ihrer Ergebnisse kamen die Forscher zu dem Schluss, dass Selen dazu beiträgt, eine Quecksilbervergiftung zu verhindern, und dass die Einnahme von Selen keine Nebenwirkungen verursacht.
Gereinigtes Fischöl für Gehirn und IQ Ihres Kindes
Weltweit haben Gesundheitsbehörden Schwangere immer häufiger vor dem Verzehr von Thunfisch und anderen Raubfischen gewarnt. Denn genau diese Fischart enthält am meisten EPA und DHA – die Fettsäuren, die wichtig für die Entwicklung des Gehirns und der Intelligenz von Kindern sind, und die das ganze Leben lang zahlreiche andere essenzielle Funktionen innehaben. Schwangere Frauen, aber auch andere Menschen, die ihre Zufuhr von EPA/DHA erhöhen möchten, können alternativ hochwertiges Fischöl einnehmen, sollten jedoch Produkte wählen, die gereinigt wurden und nur sehr geringe Mengen (oder gar kein) Schwermetall enthalten.
Weitere offizielle InformationenNeben den üblichen Warnhinweisen vor einem übermäßigen Verzehr von Raubfischen (insbesondere während einer Schwangerschaft) benötigen wir weitere offizielle Informationen darüber, wie Selen einer Quecksilbervergiftung entgegenwirken kann. Dieses Wissen ist seit den 1960er-Jahren verfügbar und bereits bei Säugetieren, Vögeln und Fischen dokumentiert – doch auch wir Menschen müssen endlich davon profitieren. |
Selen schützt vor anderen Schwermetallen
Selen kann verschiedene toxische Schwermetalle binden, darunter auch Cadmium, das in verschmutzter Luft und Tabakrauch zu finden ist. Cadmium wird in den Nieren gespeichert, und das Einatmen von mit Cadmium verunreinigter Luft oder Tabakrauch erhöht insbesondere das Risiko für Lungenkrebs.
Selen kann ebenfalls das Umweltgift Arsen binden, das unter anderem in Pestiziden und verunreinigtem Grundwasser vorkommt.
Mit anderen Worten erhöht sich unser Bedarf an Selen im Zuge unserer Aussetzung verschiedener Umweltgifte.
Warnhinweis für Raucher
Raucher atmen täglich große Mengen Cadmium und andere schädliche Gifte ein. Sie sollten daher sicherstellen, ausreichend Selen zuzuführen – um einer Vergiftung und von freien Radikalen verursachtem oxidativen Stress vorzubeugen.
Ausgleich für verringerte Aufnahme von SelenEuropäische Böden sind im Allgemeinen selenarm. Dies trägt in Kombination mit dem geringen Verzehr von Fisch und Innereien zu einer niedrigeren Selenzufuhr bei. Die meisten Europäer nehmen die empfohlene Tagesdosis für Selen (50-70 µg/Tag) nicht auf. In Ländern wie den USA oder Japan ist die Selenzufuhr dagegen natürlicherweise hoch, in vielen Fällen beträgt sie bis zu 200 µg/Tag. Dies ist darauf zurückzuführen, dass in diesen Teilen der Welt der Selengehalt der Böden deutlich höher ist. |
Quellen:
DR-dokumentar: De ufødte børn 03-11-2014
Niels Hertz: Selen – et livsvigtigt spormineral. Ny Videnskab 2002
Heath, J.C. et al: Dietary selenium protects against selected signs of aging and methylmercury exposure. Neurotoxicology, 2010; 31 (2): 169-79
Fødevarestyrelsen: Råd om mad og motion. Når du er gravid
Njord, V Svendsen: Næringsstoffer i fisk neutraliserer miljøgifte. Videnskab.dk 2012
http://www.undeerc.org/fish/pdfs/Selenium-Mercury.pdf
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